Autorentipps

Wir lieben Sprache, und wir schätzen jeden Menschen – auch persönlich – sehr, der sich aus Begeisterung oder Überzeugung auf sie einlässt und der den Willen hat, ein gutes Buch zu schreiben. Ein gutes Buch zu schreiben, das einen Verlag überzeugen kann, ist aber nicht so leicht. Der Buchmarkt ist überlaufen, der Wind im Verlagssektor rau. Autoren gibt es (so ernüchternd es ist) wie Sand am Meer.

Die Anfragen, die von Autoren an uns gerichtet werden, beinhalten oft ähnliche Fragen. Einige Antworten können Sie hier nachlesen.

Tatsächlich geschieht es nur sehr selten, dass ein an uns herangetragener Vorschlag uns so nachhaltig überzeugt, dass wir ihn im Rahmen unserer Möglichkeiten weiterleiten und unterstützen.

Wo aber ein wirklicher Wille ist, das Schreiben als Handwerk zu erlernen, ist – meist – auch ein Weg.

Was Sie tun können, um an Ihren Texten zu feilen

  • Üben Sie das Schreiben, wann immer Sie die Zeit dazu finden. Und suchen Sie sich ein Korrektiv, das nicht aus Ihrem Freundeskreis stammt. Hilfreich sein können hier etwa kostenlose Online-Foren, deren Mitglieder sich oft gegenseitig selbst kritische Leser sind.
  • Auch das Lesen von Büchern, in denen das Schreibhandwerk beleuchtet wird, kann helfen, den eigenen Text kritisch zu betrachten. Exemplarisch empfehlen möchten wir die Bücher von Sol Stein »Über das Schreiben« und »Aufzucht und Pflege eines Romans« (beide aus der Perspektive eines Lektors geschrieben; beide bei 2001 zu beziehen) sowie – aus Perspektive eines Autors geschrieben –  »Das Leben und das Schreiben« von Stephen King.

Was Sie tun können, wenn Sie einen Verlag für Ihren Text suchen

  • Hilfreich sind etwa professionelle Agenturen wie AVA International, Schlück oder Meller Agencies, um nur einige zu nennen. Agenturen bilden auch auf dem deutschen Markt zunehmend ein Bindeglied zwischen Verlag und Autor, eine »externe Prüfstelle«, die Angebote »vorfiltert«, Autoren »aussiebt« und solche, die sie für den Markt als geeignet erachtet, weitervermittelt.  Doch nicht jede Agentur taugt für jedes Genre. Und manche Genres haben es besonders schwer, einen Agenten zu finden; Kurzgeschichten etwa oder Lyrik sind als Einzelprodukte kaum vermittelbar.
  • Sie können sich auch selbst mit Ihrem Text an einen Verlag wenden.

Wichtig hierbei ist zum Beispiel, dass Sie ...

  • dem Verlag zunächst ein Exposé aber kein gesamtes Manuskript einreichen,
  • zuvor telefonisch erfragen, ob das Einreichen einer Idee gewünscht ist und in welcher Form die Einsendung erfolgen soll,
  • den richtigen Verlag suchen und finden, der zu Ihrem Manuskript paßt. (Sie sollten ein Jugendbuch also etwa nicht bei einem Kochbuch-Verlag einreichen. – Sie lachen? Verlagslektoren können ein Lied von Manuskripten singen, die tagtäglich auf ihrem Schreibtisch landen aber ganz offensichtlich nicht in das Verlagsportfolio passen.)

Was Sie tun können, wenn Sie sich unsicher sind, Autoren-Foren oder Literatur zum Handwerk des Schreibens Ihnen nicht ausreichend hat helfen können und Sie sich, ehe Sie an einen Verlag herantreten, professionelle Hilfe und Rat wünschen

Oft wenden Autoren sich (da sie keinen anderen Anlaufpunkt kennen) mit der Bitte um Hilfe und Rat an Autoren oder Lektoren und fragen, ob diese ihnen nicht »kurz helfen« oder »mal eben« einen Blick auf ihren Text werfen oder sich für diesen einsetzen können.
In 99% aller Fälle, werden sie auf ein solches Schreiben eine kurze aber freundliche Absage oder gar keine Antwort erhalten. Der Grund: Die Beurteilung eines Textes ist eine zeitintensive Arbeit, die weder Autoren noch Lektoren im Regelfall neben ihrer eigenen Arbeit zu leisten imstande und willens sind.
Ein mögliches Konzept ist das Folgende: Wenn ein Autor oder Lektor die Zeit findet, Ihr Exposé zu sichten und eine Begutachtung positiv ausfällt, kann er sich etwa im Rahmen einer Agententätigkeit für Ihr Werk einsetzen, denn dies kann für beide Seiten von Vorteil sein.
Erachten Autor oder Lektor das Eingereichte aber als noch nicht weit genug gediehen, um einer Verlagsprüfung standhalten zu können, ist der Fragende so klug wie zuvor. Irgendetwas scheint falsch zu sein mit seinem Text, doch er weiß nicht, was es ist.

In diesem Fall können Sie sich an Lektoren wenden, die sich auf das Autoren-Coaching spezialisiert haben. Hier sollten Sie kritisch wählen, für welchen Dienstleister Sie sich entscheiden möchten. Viele Angebote sind überteuert, und ein Vergleich lohnt sich in jedem Fall. Auch haben diese »Coaches« unterschiedliche Schwerpunkte. Hier ist es immer ratsam, auch einen Blick auf die Referenzen der entsprechenden Anbieter zu werfen. Eine Auswahl von Lektoren, die Coaching als Dienstleistung anbieten, finden Sie zum Beispiel beim Verband der freien Lektoren und Lektorinnen oder im Texthandwerker-Netzwerk Texttreff.

Auch das Haus der Sprache bietet Ihnen in begrenztem Rahmen Unterstützung bei der Verlagssuche. »Klassisches« Autoren-Coaching (im Sinne einer langfristigen Betreuung bei der Textentwicklung) fällt nicht in unser Portfolio.

Was wir für Sie tun können:

Exposé-Erstellung

Wohin auch immer Ihr Weg Sie führen mag; wir wünschen Ihnen vor allem dreierlei:

Verlieren Sie die Liebe zur Sprache und die Freude am Geschichtenerzählen nicht.
Schreiben Sie weiter (denn nur so lernen Sie).
Und nicht zuletzt: Hören Sie auf Kritik. Sie können an ihr lernen. Aber wählen Sie Ihre Kritiker gut. Und vergessen Sie nie, dass ein guter Kritiker Ihnen eines niemals nehmen darf und wird: Ihre Freude am Schreiben.