Respekt ...

Da hat man sich mal wieder etwas einfallen lassen und all seine zusammengehörenden Seiten einer Rundum-Erneuerung und Erweiterung unterzogen.
Jetzt ist das Netz nahezu perfekt.
Wer die folgenden Seiten studiert und bewundert, wird sich sicherlich sein eigenes Urteil bilden können:

Ixlibris, Literaturzeitschrift für Deutschland
Brentano Gesellschaft
Cornelia Goethe Akademie
Haus der Literatur
August von Goethe Literaturverlag
Bund deutscher Schriftsteller
Frankfurter Literaturverlag
Fouqué Literaturverlag
World Writers Association

Besonders klug finde ich allerdings das hier: Das Ring der Autoren-Siegel
Ebenso gelungen im Übrigen wie die Auszüge aus dem Ratgeber für neue Autoren, die vor allem im Haus der Literatur zu finden sind. Einer dient als Referenz für den anderen - genial.

Da ich selbst nicht reich genug für einen Prozeß bin, verweise ich auf diesen Artikel.

Sicher aber ist, daß das Haus der Sprache mit dem »Haus der Literatur« nichts gemein hat. Und das soll auch so bleiben.

Momo Evers am 06.05.2006 um 07:55 Uhr

Unglaublich. Was für ein Schlammkrieg. Ich bin sprachlos. Wer die Probleme und Sorgen von Menschen kennt (aus erster oder - wie es bei mir der Fall ist - aus zweiter Hand), die publizieren wollen, der versteht vielleicht warum ich sauer bin…

Von Nicolas aus Heidelberg  am  06.05.2006  um  14:03 Uhr

Hallo Nicolas - ja, ich bin auch ... erstaunt. Und finde die Sache mit dem “Haus der Literatur” auch wirklich gefährlich. Aber was soll man machen ... Aufklärung ist schwierig, wenn man das Geld für einen solchen Prozeß weder aufbringen will noch kann. Ich hoiffe nur, daß sich dieses “Gütesiegel” nicht verbreitet.
Die Seite ist auch wirklich gut gemacht - ich mußte selbst zweimal hinschauen - zunächst habe ich mich gefreut (“Was für ein umfassendes nettes neues Portal für Autoren”) und dann gelesen, und dann erst gestutzt - und nur, weil ich für das Thema ohnedies sensibilisiert bin, weiter nachgeforscht. Ich befürchte, daß vielen das nicht so gehen wird.
Schade.

Kisses, Momo

Von Momo Evers  am  09.05.2006  um  01:49 Uhr

Ich bin ebenfalls erstaunt. Und zwar über die Bezeichnung gefährlich. Was ist denn gefährlich an einer Seite, die informiert? Ich denke, nahezu alle Autoren kennen die Gerüchte um Zuschussverlage, da braucht es keine Aufklärungskampagnen. Das ganze Netz ist voll davon. Die Autoren, die dort verlegen, wissen meiner Information nach meist, was sie tun.

Rainer

Von Rainer  am  10.05.2006  um  14:36 Uhr

Rainer: Das ist seltsam, dass du das sagst, denn ich habe eher die gegenteilige Erfahrung gemacht. Wenn ich aufgrund meiner privaten literarischen Internet-Projekte Anfragen von Autoren bekomme, die nicht wissen, warum ihre Bücher sich nicht verkaufen, stellt sich fast jedes Mal heraus, dass sie keine Ahnung hatten, dass es nicht üblich ist, für eine Buchveröffentlichung zu bezahlen.

Von Carola  am  10.05.2006  um  14:49 Uhr

Hallo Rainer - ich teile Deine Auffassung, daß die Sache bekannt genug ist, nicht. Ich erlebe nämlich mindestens zweimal in der Woche im Rahmen entsprechender Anfragen das Gegenteil. “Gefährlich” finde ich die Seite “Haus der Literatur”, weil sie suggeriert, es sei gut und richtig, sein Buch selbst zu verlegen (wogegen ich nichts sage), und dann aber sehr eng mit einer bestimmten Kette von Zuschussverlagen verbunden ist (die sich mit dem, was sie auf den Seiten des Hauses der Literatur suggeriert, eigene Kundschaft wirbt). Man kann ein Buch - etwa über BoD - selbst verlegen, das ist ungleich günstiger, und vor allem ist es besser für die Vita eines Autoren, wenn er später noch einmal an herkömmliche Publikumsverlage herantreten möchte.
Versteh mich nicht falsch: Ich habe nichts gegen Autoren, die das Suchen nach Verlagen Leid sind oder gar nicht erst anfangen wollen. Es gibt auch andere Veröffentlichungsmöglichkeiten, und auch nicht jedes Thema taugt zu einer Verlagsveröffentlichung. Ich habe auch nichts dagegen einzuwenden, dass ein Unternehmen wirtschaftlich arbeitet und daher seine Gewinnspanne hoch ansetzt, wie es eben manche Zuschussverlage tun. Ich habe auch nicht generell etwas gegen Zuschußverlage - es gibt auch Unterschiede in der Art, wie diese Verlage arbeiten und in dem, was sie mit ihrer Arbeit bezwecken.
Ich habe aber ein Problem damit, daß Autoren (meiner Ansicht nach) bei besagten Zuschußverlagen nicht reiner Wein eingeschränkt wird. Man suggeriert ihnen (meiner Ansicht nach) etwas anderes als das, was sie bekommen. Und viele von ihnen sind hinterher nicht nur ärmer, sondern auch enttäuscht. Es mag Gegenbeispiele geben, das will ich nicht bestreiten. Nur kenne ich sie nicht. Dafür sind mir aber in meinem Leben schon locker mehr als vier Dutzend über den Weg gelaufen, die den Schritt bitter bereut haben. Und ich finde es schwierig, daß Roß und Reiter un dem Portal “Haus der Literatur” nicht klar benannt sind. Dort steht nirgends deutlich, daß das hier eine Seite ist, die von einem Zuschußverlag betrieben wird. Und das finde ich bedenklich und auch (ganz persönlich) moralisch schwierig. Das war alles, was ich sagen wollte.

Von Momo  am  10.05.2006  um  15:37 Uhr

Hallo Rainer!
Mag sein, daß es Leute gibt, die gute Erfahrungen mit Zuschußverlagen gemacht haben oder nicht. Aber ich persönlich halte es für unprofessionell, wenn sich vermeintlich unabhängige Internetseiten, die jedoch bei genauerer Betrachtung des Impressums nicht ganz so unabhängig sind, gegenseitig evaluieren. Das “Gütesiegel” ohne Gütekriterien ist unbezahlte Werbung, die als eine Art Orden dargestellt wird. Und besonders klasse finde ich die “World Writers Association”-page, bei der beim surfen auf ihre verschiedenen Unterseiten auf einmal ein schlecht geschriebenes Pamphlet erscheint, obwohl man gar nicht auf einen Button gedrückt hat, der die Sprache ändern sollte…und wenn man dann herausfinden möchte, wer einem hier nun was sagen möchte, dann wird man vom Impressum enttäuscht;-)...soweit ich weiß ist ein solches Impressum noch nicht mal legal, weil es nicht informativ genug ist. Das ist echt zu geil!
Schönen Tag noch!
Nicolas, der seinen Humor wieder gefunden hat

Von Nicolas aus Heidelberg  am  10.05.2006  um  19:23 Uhr

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