Leseschätze

Lese-Schatz

  • des Jahres 2008: »Das Feuerschiff« von Siegfried Lenz (dtv 1966) Ein Feuerschiff auf seiner letzten Wache, ein Kapitän, seine Mannschaft und sein Sohn - vereint in Hass, Liebe und Sprachlosigkeit. Und drei Mörder. Das Ringen um Moral, um Richtig und Falsch, um innere Stärke, Wahrhaftigkeit und die Macht des richtigen Augenblicks. Wie immer im Zentrum: Lenzens bestechend schlichte und doch mit leichter Hand Welten zeichnende Sprache - und die weite, weite See.
  • des Jahres 2007: »Die Vermessung der Welt« von Daniel Kehlmann (Rowohlt 2005) Carl Friedrich Gauß, Alexander von Humboldt, eine große Prise Sprachgefühl und ein erfreulich pointierter Sinn für Humor - ein rundum gelungenes Buch, das Männern und Frauen gleichermaßen die Lesezeit versüßt und zu Recht mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde.
  • des Jahres 2006: »Ein Tag mit Herrn Jules« von Diane Broeckoven (Rowohlt 2006) Herr Jules ist der Mann von Alice. Schon Ewigkeiten lang. Eines morgens aber wird die Ewigkeit endlich: Herr Jules sitzt auf dem Sofa und ist tot. Und Alice nimmt eine kleine Auszeit vom Leben - so lange, bis sie Herrn Jules gehen lassen kann. Kein besonderer Plot. Schrecklich kurz; nur 92 Seiten. Und rundum liebenswert.
  • des Jahres 2005: »Die Frau des Zeitreisenden« von Audrey Niffenegger (Fischer 2004) Dieses Buch sieht aus wie »eines dieser Frauen-Liebesromänchen«. Ist es aber nicht. Eine bestechend durchkonzeptionierte Erzählung mit Liebe zum Detail und einer so einfachen wie bezaubernden Plotidee. Liebesgeschichte, Krimi der besonderen Art - und einfach nur eine fesselnde Geschichte. Und die gibt es wahrlich selten.
  • des Jahres 2004: »Bartimäus. Das Amulett von Samarkand.« von Jonathan Strout (cbj 2004) Jugendbuch um einen Dschinn, einen jungen Zauberer, Rache und eine dunkle Zukunft. »Das Amulett von Samakrand« ist der erste von drei Teilen einer Reihe.
  • des Jahres 2003: »Du bist zu schnell« von Zoran Drvenkar (Klett Cotta 2003) Ein kluger Krimi mit fesselnden Charakterstudien.
  • des Jahres 2002: »Ich wünsche mir, daß irgendwo jemand auf mich wartet« von Anna Gavalda (Hanser 2002)
    Erzählungen einer französischen Autorin, die zu Recht über Mundpropaganda ihren Weg in die Bestseller-Listen fand.
  • des Jahres 2001: »Fandorin« von Boris Akunin (Aufbau 2001) Ein Krimi für Freunde der »russischen Seele«.
  • des Jahres 2000: »Die Mitte der Welt« von Andreas Steinhöfel (Fischer 2000) Eine ruhige, einnehmende Erzählung über das Erwachsenwerden.
  • des Jahres 1999: »Sex II« von Sibylle Berg (Aufbau 1999) Eine dunkle, beißende und pointierte fragmentarische Momentaufnahme menschlicher Abgründe.
  • des Jahres 1998: »Birthday Letters« von Ted Hughes (Frankfurter Verlagsanstalt 1998) Ted Hughes Gedichtsammlung an seine verstorbene Frau Sylvia Plath.
  • des Jahres 1997: »Und die Eselin sah den Engel« von Nick Cave (Piper 1993) Nicht nur für Freunde von »Das Parfum« oder »Schlafes Bruder«
  • des Jahres 1996: »Fool on the Hill« von Matt Ruff (Hanser 1990) Der Klappentext lügt ausnahmsweise nicht: Ein wirklich bezauberndes Buch für Freunde der Hobbits.
  • des Jahres 1995: »Besessen« von Antonia S. Byatt (Suhrkamp 1994) Eine betörende Reise auf den Spuren germanistischer Passion.
  • Im Winter 1994 lektorierte ich »mein« erstes »offizielles« Buch: Die Löwin von Neetha von Ina Kramer (Heyne). Bezeichnender Weise handelte es sich um einen phantastischen Roman - erfreulicher Weise im doppelten Sinne des Wortes.